Hintergrund

In vielen Städten der Welt feiern Schwule, Lesben, Bisexuelle, Trans* und Inter* Menschen  seit Jahren den Christopher Street Day oder auch Pride genannt.

Seinen Ursprung hat der CSD in der Schwulen- und Lesbenbewegung in der Christopher Street in New York. In der Nacht zum 28. Juni 1969, in Zeiten des sozialen Umbruchs, wurden die Gäste der Schwulenbar „Stonewall Inn“ bei einer Razzia zu Opfern politischer und polizeilicher Willkür. Zwar war man die Schikanen gewohnt,  jedoch war es der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Diese Nacht entwickelte sich zu einem heftigen mehrtägigen Widerstand gegen Diskriminierung und Gewalt, der als Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung in die Geschichte eingehen sollte und an den heute bei Christopher Street Days und Gay Prides weltweit jedes Jahr gedacht wird.

Dies ist richtig und wichtig, denn trotz der Errungenschaften der letzten Jahrzehnte gibt es noch viele Lebensbereiche, in denen Menschen, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität benachteiligt werden. So bestehen nach wie vor Ungerechtigkeiten in rechtlichen Bereichen, wie etwa dem Ehe- und Adoptionsrecht. Aber auch in der Gesellschaft sind Diskriminierung und Ausgrenzung noch sehr präsent.

Solange auch nur ein Mensch in Deutschland Angst haben muss, auf Grund seines Aussehens, seines Auftretens oder seiner Lebensweise diskriminiert, beschimpft oder körperlich angegriffen zu werden, geht das alle an. Solange es abschätzige Blicke gibt, wenn zwei Männer sich auf der Straße küssen, solange sich Transgender in öffentlichen Toiletten vor anderen Menschen rechtfertigen müssen, solange Eltern beschämt reagieren, wenn sie von der Homosexualität ihres eigenen Kindes erfahren, solange sexuelle Orientierung nicht im Grundgesetz vor Diskriminierung geschützt wird, solange wir nicht Familien gründen dürfen wie heterosexuelle Paare, ja, genau so lange gehen wir auf die Straße. Laut und unbequem!

Auch in Darmstadt

Zum Darmstädter Christopher Street Day am 17.08.2024 sind nicht nur Schwule, Lesben, Bisexuelle, Trans* und Inter* Menschen eingeladen, sondern alle Bewohner_innen unserer Stadt und darüber hinaus. Der CSD macht sichtbar, was eigentlich schon jede*r weiß: sexuelle und geschlechtliche Vielfalt sind Teil einer Stadtgesellschaft und müssen geschützt und unterstützt werden.

Wer den CSD besucht, mit demonstriert, diskutiert und feiert, erlebt nicht nur einen tollen Tag, sondern setzt gleichzeitig ein Zeichen für eine vielfältige und bunte Stadtgesellschaft, für Gleichberechtigung in allen Bereichen des Lebens und gegen Intoleranz, Homo- und Transphobie.