Bühnenprogramm

CSD-Kundgebung: Rede von Heidi Schweitzer

Während der dritten Rede unserer CSD-Kundgebung sprach Heidi Schweitzer. Diese Rede fokussierte sich auf die Vielfalt innerhalb der lesbischen Community und die Notwendigkeit, trans, inter und non-binäre Menschen einzubeziehen. Sie forderte ein modernes Selbstbestimmungsgesetz und hob die besonderen Herausforderungen für lesbische Rainbow Refugees hervor. Der Aufruf zur Solidarität und zur Schaffung sicherer Strukturen rundete die Rede ab. Die volle Rede gibt es nun auf csd-darmstadt.de zu lesen. (Foto: Falk Fleischer)

Triggerwarnung vorab: in dieser Rede werden trans- und queerfeindliche Zitate reproduziert, die nicht von der Redner*in stammen.

Liebe Menschen,

Vielfalt verpflichtet ist das Motto des diesjährigen CSD in Darmstadt.

Lesbische Sichtbarkeit*en sind ebenfalls sehr vielfältig, das konnten wir nicht zuletzt in unseren vielen vielbunten Ladies-Night Talks, die wir in den letzten Jahren organisierten, erfahren.

Die Online-Talks und Live-Treffen waren und sind ein Raum zum Dialog für lesbische, bi und pansexuelle, queere, nicht-binäre, trans und agender Personen, die sich im weiblichen bzw. lesbischen Spektrum wiederfinden. Wir schafften hier ein sensibilisierten Austausch zu den unterschiedlichsten Thematiken im Bereich der lesbischen Sichtbarkeit*en. Wir hörten und hören viele Probleme und erlebte Diskriminierungen von Freund*innen – u.a. das Absprechen der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität

– manche Menschen meinen “richtige Lesben” müssen als “echte Frauen” geboren sein – dieses und noch viel mehr findet statt und das im Jahr 2023!

Vielfalt verpflichtet bedeutet für uns auch die vielfältigen lesbischen Sichtbarkeit*en anzuerkennen und deren unterschiedliche Interessen ernstzunehmen und zu unterstützen hier in Darmstadt und überall!

Lesbische Sichtbarkeit bedeutet, dass lesbische Menschen ihre Identität offen leben und ihre Beziehungen in der Öffentlichkeit zeigen können, ohne diskriminiert oder verurteilt zu werden. Dieser Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit*en wurde durch jahrzehntelange Kämpfe und den Einsatz von queeren Aktivist*innen ermöglicht.

Heutzutage sind lesbische Sichtbarkeit*en zwar in Medien, Politik und Gesellschaft und auch in Darmstadt präsenter, was zu einer größeren Akzeptanz und einer positiven Wahrnehmung beiträgt.

Allerdings darf dabei nicht übersehen werden, dass in diesem Fortschritt auch einige Schattenseiten existieren:

Insbesondere transfeindliche Tendenzen innerhalb der lesbischen Gemeinschaft können die lesbischen Sichtbarkeit*en einschränken und eine Spaltung verursachen.

Das verurteilen wir und stellen uns ganz klar an die Seite unser trans- inter und nonbinären Freund*innen!

Und ihr Alle – solltet Euch für die Belange von trans, inter und non-binärer Menschen einsetzen und somit ein klares Zeichen für Solidarität und Zusammenhalt setzen.

Lesbische Sichtbarkeit*en sind vielfältig und benötigen eine gesellschaftliche Teilhabe und keine Ausgrenzung!

Eine der wichtigsten Punkte zur Unterstützung der vielfältigen lesbischen Sichtbarkeit*en ist die geschlechtliche Selbstbestimmung und die damit verbundene Abschaffung des sogenannten „Transsexuellen-Gesetzes“ im Sinne der Selbstbestimmung von trans-, inter und non-binären Personen.

Wir meinen: Es wird allerhöchste Zeit für ein angepasstes, modernes und nicht diskriminierendes Selbstbestimmungsgesetz!

Eine weiteres dringendes Anliegen für Solidarität und Empowerment sind die Sichtbarkeit*en von lesbischen Rainbow Refugees. Queere Geflüchtete, darunter lesbische Personen, stehen oft vor besonderen Herausforderungen und Diskriminierungen, die sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität zusätzlich angreifbar machen. Sie sind einem erhöhten Risiko von Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt, sei es in Unterkünften oder im öffentlichen Raum.

Daher ist es sehr wichtig, ihre Sichtbarkeit*en zu erhöhen und sie zu stärken, um ihre Rechte zu schützen und ihre Integration hier zu fördern. Die Sichtbarkeit hilft auch auf diese Probleme aufmerksam zu machen und Schutzmechanismen zu entwickeln, um sie u.a. vor weiterer Gewalt zu schützen.

Sichtbare lesbische Rolemodels sowie Gruppen können queeren Geflüchteten helfen, sich selbstbewusster zu fühlen und sich in einer neuen Umgebung besser zurechtzufinden.

Sichtbarkeit schafft Sicherheit für alle queeren Menschen, insbesondere für bisher unsichtbare queere Menschen.

Es bleibt noch viel zu tun, um eine vollständige Gleichstellung und Akzeptanz zu erreichen. Die sehr wichtige Arbeit von uns vielfältigen, ehrenamtlichen Aktivist*innen und allen Organisationen und Vereinen hier in Darmstadt und überall bleibt daher von entscheidender Bedeutung, um die Sichtbarkeit*en und die Rechte von lesbischen Menschen weiter zu stärken und eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, respektiert und anerkannt werden.

Die Förderung der Sichtbarkeiten von lesbischen Menschen und von allen queeren Menschen sollte eine große Einladung zur Zusammenarbeit sein.

Es kann aber nicht nur die Arbeit von unbezahlten, ehrenamtlichen Menschen sein, die sich in ihrer Freizeit dafür engagieren. Es müssen sichere Strukturen in Formen von Hauptamtlichen geschaffen werden mit guter finanzieller Ausstattung, damit wir uns gemeinsam, besser und dauerhaft für die Rechte und Anerkennung aller Mitglieder der queeren Community einsetzen können und eine inklusive und unterstützende Gesellschaft schaffen, in der niemand aufgrund seiner Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung diskriminiert wird.

Seid solidarisch miteinander und haltet zusammen, denn zusammen sind wir stärker!

Danke!

CSD-Kundgebung: Rede von Beate Leisner

Während der zweiten Rede unserer CSD-Kundgebung sprach Beate Leisner. Die persönliche Geschichte einer späten Selbstfindung und des Outings standen im Mittelpunkt dieser Rede. Sie beschrieb, wie die Offenlegung der eigenen sexuellen Orientierung zu einer tiefgreifenden persönlichen Transformation führte. Beate betonte die Bedeutung von Sichtbarkeit und Akzeptanz in der Gesellschaft. Die volle Rede gibt es nun auf csd-darmstadt.de zu lesen. (Foto: Falk Fleischer)

Vor 10 Jahren stand mein Leben Kopf. Trennung nach knapp 15 Jahren. Stimmverlust – auch die Ausübung meines Berufes stand plötzlich auf der Kippe. Ich durchdachte mein Leben neu. Bisher fühlte ich mich fein – im Hetero dasein – erkannte aber auch schmerzhaft, dass ich mich schon immer, mal in Frauen, mal in Männer verliebte. Ich verheimlichte es – tat so, als ob es gar nicht so wäre. Dann spürte ich, während ich wochenlang nicht sprach und sang – da ist etwas in mir, was aus- und gelebt werden will. Ich wollte damit klar werden und endlich herausfinden, wie weit mein – für mich noch geheimnisvolles Frauenbegehren gehen will.

2013 war mein 1. CSD hier in Darmstadt, damals noch auf dem Riegerplatz. Dort war mein 1. Date mit Heidi – knall, bumm – peng – alles war anders, schön, lebens- und liebenswert. Mit über 40 erlebte ich, was es bedeuten kann, sich nochmal pubertär zu fühlen, im positiven Sinne.

Kurz darauf kam mein offizielles Outing, zunächst bei engen Freund*innen, dann bei der Familie und meinem gesamten Musiker*innen-Umfeld. Schritt für Schritt wurde das Outing ein Befreiungsschlag. 

Ich blühte förmlich auf. Ich dachte nicht, dass das Offenlegen meiner sexuellen Orientierung solch ein Seelen- und Herzensöffner sein wird. So fand ich zurück zu mir, zur Stimme, zum wirklichen Begehren, zur Kreativität, zu meinem purem Selbst – voller Freude und allem mir nie vorher erahnten Möglichkeiten. Mein Leben wurde plötzlich so echt und durch und durch bedingungslos ehrlich und authentisch.

Heidi und ich feiern heute unser 10 Jähriges und wir freuen uns über uns und darüber, dass wir uns in dieser Vielfalt kennen und lieben gelernt haben. Wir freuen uns auf das, was da noch so kommt. 

Wir sind sichtbar – wir können es uns erlauben, ”Lesbische Sichtbarkeiten“ hierzulande – in diesem, noch nahezu sicheren Umfeld, zu leben.

Heute weiß ich: Lesbische Sichtbarkeit ist alles andere als bequem. 10 Jahre mit vielbunt – spüre und merke ich immer mehr, auch bei vielbuntist nicht alles vielbunt.

Unsere queere Community ist vielfältig, wir leben und lieben die Vielfalt, sie ist unser Ziel. Binäre Welten treffen auf Nicht-Binäre Welten. Frauenwelten treffen auf Männerwelten. Transwelten treffen auf Cis-Welten, Lesbenwelten auf Schwulenwelten und vieles mehr.

Ich wünsche uns mehr Austausch untereinander, mehr Interesse aneinander und mehr Offenheit füreinander.

Lasst uns in einen konstruktiven, ehrlichen und offenen Dialog kommen.

Vor 10 Jahren war mein offizielles Outing – 2013 lernte ich hier, auf dem CSD in Darmstadt, meine Frau Heidi kennen und lieben. Damals war mir nicht klar, worauf ich mich da einlasse.

Das zu mir, zu uns stehen – braucht Mut. Lasst uns Menschen Wege aufzeigen, die ihnen helfen können, zu ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität offen stehen zu können. Es sollte für alle Menschen möglich sein – ohne Einschränkung und ohne Gewalterfahrung. Lasst uns offen, ehrlich und kompromisslos bleiben und aufeinander zugehen. Nur gemeinsam können wir das erreichen, was es noch braucht, um Sichtbarkeit zu leben.

Danke, dass ihr alle heute hier seid. Ihr zeigt allen, wie vielfältig, lebens- und liebenswert die 

Menschen und unser Leben ist.

Happy Pride!

CSD-Kundgebung: Rede von Sonja Götz

Während der ersten Rede unserer CSD-Kundgebung sprach Sonja Götz. Die Rede betonte die Bedeutung von Vielfalt und Offenheit in der queeren Community. Sie forderte den gleichen Schutz, Respekt und Achtung für alle und kritisierte die gesellschaftlichen Grenzen, die Vielfalt oft einschränken. Sonja rief auch zu Solidarität und Selbstreflexion innerhalb der Community auf. Die volle Rede gibt es nun auf csd-darmstadt.de zu lesen. (Foto: Falk Fleischer)

Als erstes möchte ich mich bei all den Menschen bedanken, die den CSD heute überhaupt erst möglich gemacht haben. Also vielen Dank an die Orga, die vielen Helfer*innen und alle, die auf ihre Weise etwas beitragen. Damit auch vielen Dank an euch!

Wenn ich mich hier umschaue, sehe ich lauter schöne, bunte, fröhliche Menschen um mich herum. Wie gerne würde ich jetzt einfach sagen “Vielfalt ist schön, habt Spaß und eine gute Zeit, los gehts!”

Aber wir sind nicht bei der Love Parade. Wir gehen heute auf die Straße um zu demonstrieren, damit wir endlich den gleichen Schutz, den gleichen Respekt und die gleiche Achtung erfahren wie der Rest der Gesellschaft!

Das Motto für diesen CSD ist “Vielfalt verpflichtet”, und ich glaube, aus dem Bauch heraus würden die meisten Menschen sagen, Vielfalt ist etwas Gutes. Weil sie mit Wahlmöglichkeiten verbunden wird.

Wenn wir Essen gehen, finden wir es ja auch gut, wenn mehr als “Wasser und Brot” auf der Karte steht.

Doch schon bei einem banalen Beispiel wie Essen merken wir, wie schnell wir an die Grenze dessen kommen, was bei Vielfalt noch geduldet wird.

Man denke nur an die Streitigkeiten zum Thema Fleischessen.

Wenn also solch vergleichsweise harmlose Fragen schon derart heftige Reaktionen auslösen können, was passiert dann erst, wenn es um Vielfalt in der Liebe geht?

Homosexuelle Liebe? Polyamore Beziehungen?

Au weia….

“Schwul!” wird auch heute noch viel zu oft als Schimpfwort gebraucht, mit der Akzeptanz für vielfältige Beziehungsformen sieht es also immer noch schlecht aus.

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, kommen dann noch wir Transmenschen und stellen ganz nebenbei auch noch das alte, liebgewonnenen Bild der binären Geschlechtsidentitäten in Frage.

Ob jetzt trans, genderfluid, nicht-binär, allein unsere Existenz zeigt, das Denken in zwei starren Geschlechtern, es funktioniert so nicht mehr.

Da wird bei einigen ganz schön viel durcheinander gewirbelt, Vielfalt kann eben auch anstrengend sein. Sie macht es nötig, dass wir uns immer wieder neu orientieren, uns mit neuen Konzepten, Wertvorstellungen und Lebenswelten auseinandersetzen.

Vielfalt verpflichtet also zu Offenheit.

Wobei uns das doch leicht schwer fallen sollte.

Wir Menschen, mit all unseren Fähigkeiten, Wünschen, Träumen und Vorstellungen sind doch von Natur aus vielfältig, dafür muss man auch gar nicht queer sein.

Zugegeben, gerade in unserer schnelllebigen Zeit kann es echt herausfordernd sein, mit den vielen neuen Entwicklungen Schritt zu halten.

Bei meinem Coming out wusste ich von lesbisch, schwul, bi und trans.

Inzwischen habe ich gelernt, das sind alles nur Oberbegriffe, unter denen sich viele bunte Lebensweisen vereinen.

Bei Schwulen gibt es zum Beispiel die Twinks und die Bären, bei Trans gibt es unter anderem eben auch nicht-binär und genderfluid.

Klingt vielleicht erstmal verwirrend, macht aber nix.

Wichtig ist vor allem, offen zu bleiben für das, was außerhalb unserer eigenen Bubbles passiert.

Vielfalt verpflichtet also auch zur Selbstreflektion

Denn auch queer zu sein bedeutet (leider) nicht automatisch eine offene Haltung der Vielfalt anderer gegenüber.

Das bekommen gerade wir Transmenschen immer wieder zu spüren.

Ich zum Beispiel bin eine bisexuelle Transfrau. Ich bin also Frau, Trans, und im Grunde auch lesbisch, weil ich ja auch auf Frauen stehe.

Doch kann ich mich auch bei den Cisfrauen und Cislesben willkommen fühlen?

Leider nicht immer.

Weil es eben auch in unserer so bunten und vielfältigen Gemeinschaft immer noch viele Gräben und Grenzen gibt, viele davon für uns Transmenschen.

Weil es immer wieder passiert, dass wir als “nicht echt” betrachtet werden, nicht als richtige Frau oder als richtiger Mann. Ein Verhalten, welches traurige Tradition hat. Nur knapp 4 Jahre nach den Stonewall Riots, untersagte die Gay Activist Alliance Transpersonen die Mitgliedschaft. Man erhoffte sich dadurch bessere Chancen für ein Antidiskriminierungsgesetz.

Natürlich gibt es, und das zu betonen ist mir sehr wichtig, auch unheimlich viele offene und tolerante cisfrauen und cismänner in der Community. Ich zum Beispiel habe bisher fast nur positive Begegnungen gehabt. Aber es geht eben nicht um mich, das Problem ist allgemein zu groß, als dass wir es bei einer Veranstaltung wie dem CSD einfach unter den Tisch fallen lassen wollten.

Zum einen, weil es extrem verletzend ist.

Von religiösen Spinnern, Queerdenkern, rechten Parteien und/oder Nazis angefeindet zu werden ist übel. Aber von denen erwarten wir auch nichts anderes.

Aber von Menschen, die genau wissen, wie scheiße es sich anfühlt, aufgrund der eigenen Identität und Sexualität ausgegrenzt zu werden?

Man mag mich jetzt naiv nennen, aber da erwarte ich etwas anderes. Gerade weil die Schwulen- und Lesbenszene selbst doch auch so vielfältig ist, sollte man da nicht auch offen sein für zum Beispiel Transmänner und -frauen?

Vor allem, es gibt ja noch einen weiteren, großen Grund, warum diese innere Spaltung so gefährlich ist.

In der Mehrheitsgesellschaft wächst die Feindseligkeit gegen uns massiv an.

Die AfD erreicht mitlerweile teilweise 20%, in den USA führen die Republikaner einen erbarmungslosen Feldzug gegen alles was queer und vor allem, was trans ist.

Und wir wissen, solche Entwicklungen schwappen gerne irgendwann zu uns rüber.

Können wir es uns angesichts dieser Situation erlauben, kleingeistige Grabenkämpfe zu führen?

Ich sage ganz entschieden, Nein!

Wenn wir diesem Haß von außen ernsthaft etwas entgegensetzen wollen, müssen wir erst einmal im Inneren zusammenstehen. Spalten wir uns auf, gehen wir unter.

Vielfalt verpflichtet also auch zur Solidarität

Ich meine, wie können wir auf die Straße gehen und von der Mehrheitsgesellschaft fordern, dass sie uns akzeptiert, wenn wir uns untereinander nicht akzeptieren?

Wenn unser Ziel wirklich ein friedliches Miteinander ALLER Menschen ist, müssen wir lernen, mit dieser Vielfalt umzugehen. Und ja, das ist eine Herausforderung.

Eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen, denn wir alle sind Teil der Gesellschaft, die wir ändern wollen. Wenn wir uns der Vielfalt verpflichten, werden wir daran wachsen, das wird unsere Gemeinschaft stärken und damit unsere Wirkung auf den Rest der Gesellschafft.

Und wir können uns stellen.

Ich meine, offen und solidarisch zu sein heißt ja nicht, alles auch übernehmen zu müssen.

Man muss nicht schwul oder lesbisch sein, um Schwule und Lesben zu unterstützen, genauso wie man nicht trans sein muss, um sich mit Transpersonen zu solidarisieren.

Und, Spoileralert, man wird auch nicht schwul, lesbisch und oder trans dabei.

Ja, Vielfalt verpflichtet auch zu Kompromissen.

Und wer sich jetzt immer noch fragt, warum soll ich mir das alles antun?

Ganz einfach: Weil Vielfalt schön ist. Weil sie das Leben reicher, bunter, lebenswerter machen kann.

Weil die Alternative wäre, dass wir uns wieder verstecken müssen. Dass wir uns wieder verleugnen müssen. Und das haben wir alle viel zu lange getan.

So sehr wir uns auch in einigen Punkten unterscheiden mögen, in den wichtigen Punkten sind wir doch gleich:

Wir sind alle Menschen, die einfach nur frei und in Würde leben und lieben wollen.

Ich finde, diese Ziele sind es wert, sich der Vielfalt zu verpflichten, oder?

Ich danke euch und wünsche euch einen wundervollen CSD!

Vorschau auf unser politisches Programm:

Wir sind dieses Jahr sehr stolz auf unser politisches Programm! Es wird wie immer vielfältig, kämpferisch und politisch auf dem Karolinenplatz:

12 Uhr – Kundgebung vor der Demonstration

Im Rahmen der Kundgebung werden wir nach einem Grußwort unseres Oberbürgermeisters Hanno Benz drei Reden hören. Die erste hat den Fokus lesbische Sichtbarkeit, die zweite geht auf die Lage von trans* Personen ein, die dritte ist allgemein zum Thema LSBT*IQA+.

15 Uhr – Eröffnung des CSD-Festes

Nach der bunten Demonstration geht es weiter mit einem Grußwort unseres Schirmherrn Kai Klose, Hessischer Minister für Soziales und Integration, sowie einer Rede der Leitung des Christopher Street Days.

15:30 Uhr – Podiumsdiskussion

Im kommenden Herbst wird unser Landtag in Hessen neu gewählt. Aus diesem Anlass haben wir Politiker*innen der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien (CDU, Grüne, SPD, FDP und Linke) eingeladen. Wir werden kritisch schauen, was ihre politischen Programme und Forderungen für queere Menschen bereithalten.

Jederzeit – Unser Forderungstext auf csd-darmstadt.de

Wir stehen ganzjährig für unsere Forderungen und Positionen ein. Auf unserer Website könnt ihr nachlesen, weshalb wir möchten: wer mit unserer Regenbogenflagge wirbt, muss auch für unsere Werte einstehen!

Auf der Bühne: DJ Leo Yamane

Leo Yamane spielt einen unverwechselbaren Sound – ein Mix von Hiphop bis House, der unter die Haut geht. Die Mischung aus angesagten Club-Sounds mit Klassikern trifft dabei immer ins Herz!

Wer bereits das Olympiastadion füllen konnte, muss sich nicht verstecken- auch international werden seine Sets angefragt- Amsterdam, Warschau oder Tokio gehören u.a. zu seinen beeindruckenden Referenzen.

Auf der Bühne: Janisha Jones

Janisha Jones bringt den spanischen Stier auf die Bühne: Geboren in Katalonien, hat sie den Rhythmus im Blut und begeistert ihr Publikum. 

Sie ist Teil von „Meatgirls der Podcast“ und Veranstalterin der WiGZ Partyreihe. Janishas Markenzeichen: Außergewöhnliches Make-Up gepaart mit abgefahrenen fast dämonischen Dance-Moves. Ihre Follower bei Instagram lieben sie dafür!

Auf der Bühne: Aurora DeMeehl

Soviel kann ich verraten, ich kam im letzten Jahrtausend in Darmstadt zur Welt, als jüngste von 2 Schwestern. In Darmstadt verbrachte ich auch meine fröhliche Kindheit, bis ich im Kindergrippenspiel der Mariaklimakteriumsgemeinde die Maria spielte und von einem Musikproduzenten für das Showbuisness entdeckt wurde. 
Meine Knuddeltierallergie machte mein ursprünglich anvisiertes Auftreten als Boy- beziehungsweise Girlgroup leider unmöglich, so daß ich eine Kariere als hessischer Kinderstar startete und in den folgenden Jahren unter dem Künstlernamen „Shirley Bembel” weltweit bekannt wurde. Es folgte eine Weiterbildung zur klassischen Mezzobassistin und endlose Erfolge bei diversen Misswahlen.

Nach zahlreichen Engagements und Tourneen in der ganzen Welt (Paris, Mailand, New York, Langenbrombach) landete ich 1996 beim Darmstädter Kikeriki-Theater wo ich seitdem unter Anderem als Prinzessin brillieren darf. Im Januar 2013 gründeten mein Gatte und ich die „DeMeehl-Kleinkunst-Compagnie GbR” und erfreuen seither mit Solo-Liederabenden, Stadtführungen, Kurzauftritten bei Feiern aller Art unser Publikum. Und Sie werden lachen: Wir haben Spaß dabei!!! Die nachweisliche Altersspanne unserer Fans reicht von 11 bis 91 Jahre, was uns natürlich sehr freut und ehrt!

Mehr Infos unter: https://www.aurorademeehl.de/

Auf der Bühne: Rosa Opossum!

Drag Queen und Tunte, Künstlerin und Aktivistin, Sozialarbeiterin und Moderatorin, Heilige und Hure (nein ganz ehrlich: sie ist keine Heilige). Wo sie auftaucht, beschließen andere zu gehen. Eine Stunde mit Rosa Opossum ist wie ein ganzes Leben ohne Sonne. Seit ihrem Coming Out hat sie ihr Leben der Homosexualität verschrieben und ist bundesweit politisch aktiv (bzw. gerne auch passiv).

Auf der Bühne ist Rosa sie in ihrem Element. Von hart bis herzlich erhalten Publikum und Künstler_innen offenherzige Ansagen und vergiftete Komplimente. Egal wer auf der Bühne auftritt: Rosa lässt sie wie Stars erscheinen – wenn sie will.

Auf der Bühne: Dahlia Danger

Vom Drag Slam Frankfurt zur Bühne auf der Pride in Athen oder auf den Dächern Zyperns. Dahliaist schon viel herumgekommen und hat europaweit für Glücks- und Tanzgefühle gesorgt. Dahlias nächster Stopp ist der CSD Darmstadt. Macht euch deshalb bereit für Stunts, Kicks und eine hammer Show.

Auf der Bühne: Pasta Parisa

Pasta Parisa (MeatGirls | Wigz) die wohl rockigste, feministischste und behaarteste Drag Queen aus Bayern wenn nicht sogar Deutschlands.

SHE IS A FUCKING DRAG ROCKSTAR! Von den kleinen eigenen Shows für die Münchener Community, bis hin zu internationalen Bühnen, verzaubert die Show-Nudel mit Tanznummern zu Songs der Pop-Geschichte, moderner Burlesque und witzigen Lip sync Nummern. Münchens erste „Queen of the Night“ des Garry Klein Clubs bringt jede Party & jedes Event zum Brennen!

Denn wer mag keine Pasta?